Hildegard Möller

( Mutter von Heimleiter Frank Möller )

Hildegard Möller wurde am 26.01. 1926 in Gelsenkirchen geboren. 
Ihr erlernter Beruf war  Einzelhandelskauffrau.
Sie war 2x verheiratet. Vom 1. Ehemann ist bekannt, dass er Zahnarzt war.
Ihr 2. Ehemann war Kaufmann in Bad Hersfeld und besaß dort ein eigenes Möbelhaus.

Dort war Frau Möller als Kassiererin tätig, als sie sich kennen lernten.  
Während der Ehe entstand nach einer Liebschaft mit einem Ungarn der Sohn Frank Möller.
Das uneheliche Kind wurde jedoch vom 2. Ehemann als eigener Sohn anerkannt. 
Beide Ehemänner lebten zu den Zeiten des Marburger Heimes schon nicht mehr.

Um sich selbständig zu machen zogen beide dann nach Marburg, um dort ein Internat zu eröffnen.
Das Geld für den Erwerb des Marburger Heimes hatte sich Frank Möller von einem Vater eines Internat Kindes geliehen. Die gute Witwenrente von Hildegard Möller allerdings, spielte zeitlebens immer eine große Rolle im Leben von Mutter und Sohn.

Es wird vermutet, dass Frank Möller lediglich den Beruf des Erziehers erlernt hatte und nicht wie von ihm angegeben, zusätzlich Heil- und Sozialpädagogik studiert habe.

Vermutlich des Geldes wegen, wurde ca. Anfang der 1970er Jahre umgestellt von Internat auf Kinder und Jugendheim. Dieses nannte sich "Haus Sonnenhalde" 
Frau Möller hatte die Stellung als „Heim-Mutter“. Zu ihr, sowie zu ihrem Sohn mussten wir Heimkinder immer „Mutti“ und „Papa“ sagen.

Beide legten großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre und sahen das Ganze als „eine große Familie“ an.
Frau Möller war zu diesem Zeitpunkt von ihrem Wesen her, als eine gewöhnliche und fürsorgliche „Heim-Mutter“ anzusehen.

Ca. 1973 kam dann das kranke Mädchen Corina Jutt in das Heim dazu,
(siehe Kategorie CORINA) zu der Frau Möller von Anfang an eine sehr starke Bindung hatte.
Zusätzlich zu dem Kinder- und Jugendheim kaufte ihr Sohn Frank Möller für seine Mutter das „Rosenhaus“, als Privatwohnhaus dazu, in dem Frau Möller auch zeitweise CORINA persönlich betreute.
Ein weiterer Aspekt für den Kauf des Rosenhauses war der, dass sich Frau Möller mehr aus dem Heim geschehen rausziehen sollte.

Aber DER MUTTER Hildegard Möller gelang es nicht, ihren Sohn als selbständige Person loszulassen. 
Sie hatte im Grunde ihr Leben lang immer Einfluss auf ihn.

Der Umzug 1976 aus Platzgründen (da es ja immer mehr Heimkinder wurden) nach Kirtorf auf die SONNENHALDE AUF DEM BIRKENHOF intensivierte die Beziehung zu CORINA noch einmal mehr. Der Beschützerinstinkt von Hildegard Möller gegenüber CORINA war deutlich größer geworden.

Als CORINA am 23.12.1976 plötzlich verstarb, war auch bei Hildegard Möller eine Wesensveränderung zu beobachten. Den Tod des Mädchens konnte sie nicht gut verkraften.

Es gab des Öfteren Streit mit ihrem Sohn, Uneinigkeiten bezüglich der Erziehung der Kinder, es gab Sticheleien und Kinder wurden ausgespielt gegenüber ihrem Sohn, auch der Alkoholkonsum steigerte sich mit der Zeit mehr und mehr, ebenso war sie eifersüchtig auf weibliche Bekannte ihres Sohnes und machte – nach erlebten Aussagen – manchen weiblichen Bekannten gegenüber deutlich klar, „die Finger von ihrem Sohn zu lassen“.

Auch wusste Frau Möller von den sexuellen Übergriffen ihres Sohnes an den Kindern, aber diesbezüglich hatte sie leider keinen Einfluss auf ihn, denn ihr Sohn ließ sich grundsätzlich von Niemandem etwas vorschreiben.

Frau Möller kümmerte sich immer um die kleineren Kinder, mit den größeren Kindern, etwa ab der Zeit der Pubertät kam sie nicht zurecht.

„Mit den großen Dackel ‘s will ich nichts zu tun haben“ , war ihre eigene Aussage. Diese Aufgabe der Erziehung der Älteren kam ihrem Sohn zu.

 Als ihr Sohn 1979 aufgrund des Vorwurfs der Kindesmisshandlung und des Kindesmissbrauchs in Untersuchungshaft kam, verlor sie völlig die Kontrolle über den Heimbereich.

Es wurden ihrerseits Fehlentscheidungen betreffend des Heimbereiches getroffen, Erzieher / -innen wurden eingestellt und wieder entlassen. Ihr Verantwortungsbewusstsein bezüglich der Versorgung der Kinder ließ stark nach.

Wir Kinder mussten uns in dieser Zeit teilweise selbst versorgen und uns um die Tiere kümmern.

Nachbarn und Mitbürger aus dem Ort unterstützten uns teilweise mit Lebensmitteln, Kleidung und kleineren Geldspenden.

Nach der Zeit der Untersuchungshaft und der Auflage an Frank Möller, für ca. 14 Monate sich von den Kindern und vom Kirtorf 'er Heim fernzuhalten, wurde das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt und die „Erziehung“ wurde wieder von Frank Möller übernommen. (siehe Kategorie FRANK MÖLLER)

Nach dem Großbrand, der 1982 stattfand, war Hildegard Möller deutlich anzumerken, dass sie sich bewusst war, dass die ganze Einrichtung, die einst 7 Häuser umfasste, am Sinken war.

 Nach der Schließung des Heimes 1982 wurden von Mutter und Sohn weitere Versuche gestartet, noch einmal geschäftlich tätig zu werden. Bekannt ist hier, daß ein Hotel mit Gaststätte im Schwarzwald eröffnet wurde, sowie ein Altenheim in Österreich, welches auch wieder zwangsgeschlossen wurde, wo sogar der Sohn, Frank Möller des Landes verwiesen wurde mit dem Vermerk „Unangenehme Person“.

Hildegard Möller verstarb im April 1994 infolge eines Treppensturzes in Österreich und wurde nach Berchtesgaden überführt und dort in einem Urnengrab beigesetzt, ebenso ihr Sohn, der 2005 verstarb. Beide sind in einem Doppel – Urnengrab beigesetzt. 


       

Ein Bericht von: Edith Gyutai
                                         Karl–Heinz Jöckel
                             Hartmut Funk 

Hildegard Möller

Hildegard Möller mit  Corina Jutt 


IM LEBEN WIE IM TOD VEREINT….

Abschließend sind die Aussagen über die PERSON „Hildegard Möller“ unterschiedlich. Jedoch soll sie, gegenüber ihrem Sohn, was den Umgang und die Erziehung der Kinder anbelangten, eher eine faire, bodenständige und realistische Person gewesen sein …… anfangs! Genannte Lebensereignisse veränderten dies aber mit der Zeit ins Negative.

Dagegen jagte ihr Sohn Frank Möller immer mehr den Phantasien nach, das Heim, die Erziehung und das Leben nach der Ideologie seines Vorbildes, dem Anthroposophen Dr. Rudolf Steiner zu gestalten.

Hier hatte Hildegard Möller wenig, bis gar keinen Einfluss darauf.

Während des Bestehens der Heime, zwischen 1970 und 1982 wurden rückblickend von mehreren Seiten viele Fehler gemacht.

Die seelischen Folgen, die daraus entstanden sind, die bis heute noch präsent sind.

 

Anmerkung der ehemaligen Heimkinder der

 „SONNENHALDE AUF DEM BIRKENHOF:

 

Wollen wir hoffen, dass so etwas nie wieder passiert